By Agglo Admin

Bahnhof Brig

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Nach der Absage der SBB im Sommer 2011, die zwei Geleise für die MGBahn freizugeben, hatten Geschäftsleitung und Zentrumsgemeinden der Agglomeration Brig-Visp-Naters entschieden, gemeinsam mit dem Kanton, der SBB, der MGBahn und PostAuto eine Testplanung durchzuführen. Dabei wurde die neue Ausgangslage für den Bahnhof Brig/Naters geklärt und eine integrierte Lösung erarbeitet (Medienmitteilung vom 25.5.2012). Anhand der Resultate aus der Testplanung  haben die Projektpartner die Infrastrukturmassnahmen vertieft geklärt. Diese werden nun umgesetzt.

Um Vorschläge für die konkrete Neugestaltung des Bahnhofplatzes zu suchen, haben die Projektpartner Ende Oktober 2014 gemeinsam einen Wettbewerb ausgeschrieben (Medienmitteilung vom 31.10.2014). Unter dem Vorsitz des ETH-Professors Marc Angélil hat die Jury das Projekt „Linie“ eines internationalen Teams um den Tessiner Architekten Luigi Snozzi als Sieger aus dem Projektwettbewerb erkoren (Medienmitteilung vom 8.6.2015).

Für die weiteren Projektplanungsphasen (Abschluss Vorprojekt, Bau- und Auflageprojekt inkl. der Bewilligungsverfahren) haben sich die Stadtgemeinde Brig-Glis, die MG Infrastruktur AG, der Kanton Wallis, die SBB Immobilien und BLS Immobilien AG mittels Bauherrenvereinbarung zur Bauherrengemeinschaft zusammengeschlossen. Mitunterzeichnet wurde die Vereinbarung von der Gemeinde Naters und der Postauto Schweiz AG als betroffene und zustimmende Parteien. In der Gesamtprojektleitung (GPL) sind die MGBahn (Vorsitz), die Stadtgemeinde Brig-Glis sowie der Kanton Wallis vertreten. Die Geschäftsführung liegt bei der RW Oberwallis AG (RWO AG).

Die neu gegründete Bauherrengemeinschaft hat im August 2019 einen Generalplaner für das Generationenprojekt bestimmt (Medienmitteilung 14.8.2019). In einem offenen Verfahren setzte sich die Ingenieurgemeinschaft (IG) Brig+ durch. Das Mandat umfasst die Gesamtleitung sowie sämtliche Planerleistungen für die Projektierung und Bauleitung. Das Gesamtkonzept für die Umsetzung entspricht dem Vorprojekt, das auf Grundlage von Luigi Snozzi’s "Linie" erarbeitet wurde. Es umfasst 20 Teilprojekte im Gebiet zwischen der Saltina-Mündung und der Nordstrasse. Mit dem Baubeginn rechnen die Verantwortlichen Mitte 2024.


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Raum+

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Die Agglomeration Brig-Visp-Naters hat die Ausarbeitung eines Siedlungsflächenmanagements im Jahr 2007 als Massnahme im Agglomerationsprogramm aufgenommen. Bei dem Projekt Raum+ handelt es sich um eine anerkannte Methode der ETH Zürich, die die unbebauten Flächen Quartier für Quartier auf Stufe Gemeinde erhebt, nach ihrer Qualität beurteilt und Lösungsvorschläge erarbeitet. Auf diesen Grundlagen können Handlungsräume gezielt gefördert und Regulierungsräume beplant werden. 

In einem ersten Teil wurde zu Beginn eine Übersicht über das vorhandene Siedlungsflächenpotenzial jeder einzelnen Agglomerationsgemeinde erhoben. Im Anschluss wurde dieses Potenzial nach Lage, Quantität und Qualität ausgewertet. Nach Angaben von Projektleiter Dr. Hany Elgendy war die Einschätzung der lokalen Vertreter bei dieser Erhebung sehr wertvoll. In jeder Agglomerationsgemeinde wurde ein Erhebungsgespräch durchgeführt. Dabei wurden die im Vorfeld ermittelten Flächen besprochen. Dadurch konnten die thematischen und räumlichen Schwerpunkte festgelegt und die sogenannten Mobilisierungshindernisse erkannt werden. Ein Mobilisierungshindernis kann beispielsweise sein, wenn eine Parzelle nicht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen ist oder die Topografie eine Bebauung nicht oder nur erschwert zulässt. Auf der Grundlage des erhobenen Siedlungsflächenpotenzials wurde schliesslich die Einwohnerkapazität abgeschätzt und dem prognostizierten Wohnbaulandbedarf gegenübergestellt.

Der zweite Teil fasste in einer Lagebeurteilung die Auswertungen und Erkenntnisse aus den Erhebungen zusammen und formulierte die wesentlichen Probleme. Daraus ergeben sich wiederum Ansätze zur Begrenzung des Siedlungswachstums. Diese Ansätze wurden in einem Aktionsplan der «Siedlungsentwicklung in der Agglomeration» räumlich konkretisiert und mit Massnahmen für die Umsetzung ergänzt. Damit steht den Agglomerationsgemeinden ein neues Instrument zur Verfügung, das die wesentlichen Aktivitäten zur Mobilisierung und Regulierung der Siedlungsentwicklung vorschlägt.


Siedlungsflächenmanagement

Siedlungsflächenmanagement wird in diesem Zusammenhang als ein Prozess zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung verstanden. Dazu wird eine Übersicht über die Siedlungsflächenpotenziale geschaffen, regelmässig eine Lagebeurteilung erarbeitet und darauf aufbauend eine räumliche Entwicklungsstrategie abgeleitet. Diese enthält die Schwerpunkte und spezifische Massnahmen, um die Flächenpotenziale zu mobilisieren und zu beobachten (Monitoring).